Patrick Chappatte, der in der ganzen Welt für seine Pressezeichnungen bekannt ist, erklärt den Ursprung und die Funktion der Zeichnung in den Medien, ihre Stärken aber auch ihre Grenzen im Zeitalter der Social Media-Netzwerke, dem politisch Korrekten und nunmehr in der „Kultur des Affronts“.
Geboren im Jahr 1967 hatte Patrick Chappatte sein Debüt als Zeichner der Tageszeitung La Suisse bei der schweizerischen Presse, dann bei L´Hebdo, La Tribune de Genéve und der deutschen Zeitung Die Weltwoche. Bevor er 20 Jahre seine Pressezeichnungen anfertigte, lebte Chappatte unter seinem Autorennamen von 1995 bis 1998 in New York, wo er als Illustrator mit der Tageszeitung International Herald Tribune und der Zeitung The New York Times zusammenarbeitete. Der Zeichner arbeitet heute für die deutsche Tageszeitung Der Spiegel sowie für die schweizerischen Tageszeitungen Le Temps und die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Weiterhin wirkt er bei dem Canard enchaîné und dem Boston Globe mit. Seine Zeichnungen wurden in zahlreichen internationalen Medien wie dem Courrier international wieder aufgegriffen.
Der Zeichner ist auch Journalist und Initiator zahlreicher Comic-Reportagen über den Gazakrieg (2009), über die Elendsviertel von Nairobi (2010), über Maras, die Banden von Guatemala-City (2012), die „Fabrik“ der Stars des K-Pop in Seoul (2013) oder die amerikanischen Korridore des Todes, „Inside Death Row“ (Im Todestrakt), die 2016 in 5 Folgen in der New York Times erschien.
Als Sohn eines schweizerischen Vaters und einer libanesischen Mutter begibt sich Chappatte im Jahr 2019 in den Süden des Libanon, wo die Bevölkerung unter der Bedrohung von Streumunition lebt, deren Auswirkungen sich mit den Antipersonenminen paaren. Seine Comic-Reportage La mort est dans le champ kommt im Jahr 2011 als ein animierter Dokumentarfilm heraus.
Die Arbeit von Patrick Chappatte wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er ist dreimaliger Preisträger des bekannten Preises Thomas Nast Award (2011, 2015, 2018) und der erste Nicht-Amerikaner, dem diese renommierte Auszeichnung im April 2012 verliehen wurde.