In der Anarchie der Onlineinformationen fällt das sich Informieren auf eine Welt zurück, in der man weder über Karten noch über einen Kompass verfügt. Um das Schlimmste, nämlich die Desinformation und das Fehlen unterschiedlicher Ansichten, die das Unter sich sein und Informationsblasen schaffen, zu vermeiden, ist es besser, wenn man die Mechanik der Berichterstattung versteht.
Darum geht es in diesen Masterclasses, die durch die Fondation Hirondelle konzipiert und durch ihren Verlagsverantwortlichen Michel Beuret durchgeführt werden. Diese Videos decken mehr als dreißig Themen mit genauso vielen Experten in ihren Bereichen ab: die Reportage, die Berichterstattung, die Ökonomie der Medien, die „Fake News“ (wie diesen auf die Schliche kommen?), die Quellenarbeit, die Rechte und Pflichten des Journalisten, die Zukunft der Presse usw. Insgesamt 300 Fragen, aufgeteilt in 30 Erklärvideos von jeweils 12 bis 18 Minuten Länge – d. h. 6 Stunden gefilmte und untertitelte (ENG/FR) Interviews, die den sich in der Ausbildung befindenden Journalisten aber auch jedem, der sich für dieses Thema interessiert, zur Verfügung stehen.
Diese Initiative gehört zu einer Dynamik, die zunehmend mehr Anerkennung findet: der Medienpädagogik. Die Notwendigkeit, als Medienkonsument zu lernen, wie dieser Sektor funktioniert und wie seine Berufsregeln aussehen.
Kann eine Demokratie tatsächlich überleben, wenn die Bürger, die in ihr leben, nicht informiert sind? Wenn der allgemeine Verdacht besteht, dass bestimmte Fakten selbst nicht mehr die allgemeine Zustimmung finden? Das ist die Gefahr, welcher unsere Gesellschaften im Zeitalter der Social Media-Netzwerke, die alle kostenfrei und durch die Fragmentierung der Quellen charakterisiert sind, gegenüberstehen. Aus der Verwirrung zwischen einer Berufsberichterstattung und dem Tsunami der Decknamen in den Medien (Meinungsblogs, politische Kommunikation, Werbung, „Bürgerjournalismus“) heraus entsteht der Verlust von Orientierungspunkten. Es gibt Menschen, die den „traditionellen Medien“ kein Vertrauen mehr schenken, den Journalisten misstrauen, sich nicht mehr informieren wollen oder nicht mehr wissen, wie man sich informiert. Die daraus resultierenden Ergebnisse nähren den Populismus, und die Vergangenheit lehrt uns, dass die Demokratie daran zugrunde gehen kann.
Um sich gelassen entwickeln zu können, muss eine Gesellschaft debattieren und über Räume des Dialogs verfügen. Sie muss jedoch auch – über die Meinungen hinaus – in Bezug auf die Fakten selbst harmonieren. Es besteht eine enge Verbindung zwischen einer Demokratie und den glaubwürdigen Medien, die ausgebildete Journalisten, manchmal auch Experten, einstellen, die der Ethik und einem Berufsethos folgen.
Der Impfstoff gegen die digitale Demagogie, gegen die Seuche der boshaften Berichterstattung und der Schlechtinformation unterliegt der Verantwortung eines jeden Einzelnen, um sich in diesem neuen Raum zurechtzufinden. Diese Interviews bieten Ihnen Erörterungen, die so vielfältig wie möglich sind, über den Beruf des Berichterstatters in einer Welt, die sich in der Krise befindet.
Die Videos wurden mit Unterstützung der Lotterie Romande und der Fondation Nicolas Peuch produziert, denen wir für ihre wertvolle Unterstützung danken.
Zur Vertiefung der Informationen über die Medienpädagogik können Sie hier auch das von uns gemeinsam mit der UNESCO herausgebrachte Informationshandbuch „Journalismus & Desinformation“ zu Rate ziehen und herunterladen (auf Französisch).